Ideenentwicklung beim Workshop Designing
„Welche drei Worte kommen dir zuerst in den Sinn, wenn du an Mettenhof denkst?“ Dies war die Eröffnungsfrage beim Designing Workshop mit Janin Walter. Mit Assoziationen wie „grün“, „leise“ und „Potenziale“, aber auch „hässlich“ und „unbekannt“ wurden die Teilnehmenden dann auf einen stillen Spaziergang zum sogenannten „weißen Riesen“ am Kurt-Schumacher-Platz eingeladen. Das Hochhaus mit diesem lokal bekannten Titel gilt als Brenn- und Mittelpunkt von Mettenhof.
Der Spaziergang dort hin zeigte, dass sich bei aufmerksamer Wahrnehmung doch schnell eine andere Perspektive auf die Umgebung gewinnen lässt. Dieser geöffnete Blick wurde daraufhin genutzt, um am Kurt-Schumacher-Platz auf die Suche zu gehen nach dem Positiven und den Potenzialen des Platzes. Die Ergebnisse trugen die Teilnehmenden auf einem großen Plakat zusammen, welches die Basis für die Entwicklung konkreter Ideen bildete. Wie könnte der Platz zu einem lebendigen Aufenthaltsort werden? Was könnte den Wochenmarkt attraktiver machen?
Die Ideenentwicklungs-Methode war eine gedankliche Reise in eine potentielle Zukunft mit der dann wieder rückblickenden Frage: Welche Entstehungsgeschichten lassen sich erzählen, die zu solch einer Zukunft geführt haben könnten? Wie könnte es zu diesen Zukunftszenarien und Potenzialen gekommen sein? Erdachte Geschichten dazu ergaben konkrete Ideen für das Hier und Jetzt, die auf dem Plakat mit Bildern und Worten visualisiert wurden. Je bunter das Plakat wurde und je mehr Ideen auf ihm abgebildet wurden, desto mehr Passant*innen von Jung bis Alt wurden aufmerksam und neugierig. Einige schauten sich die bereits niedergeschrieben Ideen auf dem Plakat an, andere teilten direkt ihre Meinung zu den Perspektiven und Wünschen für den Kurt-Schumacher-Platz.
Erlebbar wurde dabei, wie eng die Phasen des Cultural Planning Prozesses (Mapping, Visionsentwicklung, Designing) zusammenhängen und wie jede Phase für sich immer wieder zum Austausch und dem gemeinschaftlichen Entwickeln einlädt. Das Besondere am Designing ist jedoch, dass die Mapping-Ergebnisse und Visionen für einen Ort in konkrete Ideen überführt werden – Ideen, die nicht aus einem allgemeingültigen Ideenfundus für Stadtentwicklung gegriffen werden, sondern Ideen, die tatsächlich aus der Realität und „DNA“ genau dieses Ortes und seiner Bewohner*innen entstehen.